Grüne Kraft im Frühling: Die Gundelrebe

„Es ist die Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist heilbar“ Hildegard von Bingen

Die Gundelrebe Glechoma hederacea ist eine kleine rankende Frühjahrspflanze. Da wo sie sich wohlfühlt, schaut sie mit ihren blau bis violettfarbenen Lippenblüten aufrecht empor. Das Wesen des Pflänzchens wirkt gelassen und heiter. So zart die Gundelrebe erscheint, umso kräftiger ist ihr Wuchs mit ihren bis mehr als einen halben Meter langen Trieben. Eine grüne Kraft geht von ihr aus. Sie breitet sich an Wald- und Wegesrand gerne aus. Unter Gehölzen, an Zäunen und am Rand der Gemüsebeete kommt die Gundelrebe auch in unsere Gärten.

Die Gundelrebe hat seit jeher einen festen Platz in der Heilpflanzenkunde. Den Kelten war sie eine wichtige Zauber- und Heilpflanze. Traditionell verwendete man sie in der Neun Kräuter Suppe oder Gründonnerstagssuppe, zubereitet aus den ersten grünen Frühlingskräutern. Täglich über 2-3 Wochen genossen, reinigt diese Suppe den Körper von winterlichen Schlacken und schenkt Vitalität. Wir können die Blättchen auch als Gewürz verwenden, auf Butterbrot mit Kräutersalz oder in einem grünen

Frühjahrssmoothie

Saft von je einer halben Zitrone und Orange

eine halbe Banane und Apfel

3 Esslöffel frisches Gundelrebenkraut

mit einem Glas Wasser aufgefüllt zu einem Smoothie pürieren.

Hildegard von Bingen empfahl Gundelrebenkompressen bei Ohrensausen, Schwerhörigkeit und Durchblutungsstörungen.

Die moderne Heilpflanzenkunde fand in dem Kraut durchblutungsfördernde Gerbstoffe sowie Ätherische Öle und Flavonoide. Stoffe, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und weshalb die Gundelrebe bei Erkrankungen der Schleimhäute im Hals-Nasen-Ohrenbereich und der Bronchien zum Einsatz kommt. Ihre Wirkung unterstützt auch bei Reizblase und Stoffwechselerkrankungen.

Als „Herr über den Eiter“ Gund=Eiter heilt man mit dem Pflänzchen schlecht heilende Wunden und Geschwüre. Traditionell kann man hierfür ein „Wunderblättchenöl“ herstellen.

Volksmedizinisch bekannt ist die Verwendung der Gundelrebe zur Ausleitung von Schwermetallen wie Blei und Quecksilber sowie von Bakterientoxinen. Maler reinigten sich regelmäßig mit dem Tee von Belastungen durch Bleifarben.

Schließlich kann die kräftigende Wirkung des Krautes bei Ausgezehrt-Sein nach Krankheiten und Kraftlosigkeit zum Beispiel als Tee hilfreich sein.

Spüre einmal die vitalisierende Kraft im Frühling, die von einem Fleckchen voller Gundelrebe ausgeht!

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar